Luftmobilität für europäische Städte

Können Drohnen sicher in den europäischen Luftraum integriert werden? Ein von der EU unterstütztes Projekt hat nachgewiesen, dass es funktioniert.

Das EU-finanzierte Projekt Uspace4UAM hat sich zum Ziel gesetzt, die sichere Einführung der urbanen Luftmobilität in Europa zu gewährleisten. Seit seinem Beginn im Februar 2021 hat es multinationale Demonstrationen mit Drohnen durchgeführt, um die Lücke zwischen der Entwicklung und dem Einsatz der Fähigkeiten und Dienste von U-Space zu schließen. Uspace4UAM hat Ende August 2022 eine zweitägige Veranstaltung in Rzeszów im Südosten Polens abgehalten, die aus einer Konferenz und einer praktischen Demonstration bestand, um die Ergebnisse der monatelangen Arbeit vorzustellen.

„In Rzeszów haben wir großes Interesse an unserem Projekt bei den öffentlichen Diensten, insbesondere bei den Feuerwehren festgestellt. Damit wird die Bedeutung von Drohnensystemen im Bereich der Rettung und der öffentlichen Überwachung verdeutlicht“, erklärt Jiri Ilcik vom Projektkoordinator Honeywell International, Tschechien, in einer Pressemitteilung, die auf „UASweekly.com“ veröffentlicht wurde. „Wir sind begeistert, dass wir für die Durchführung eines so wichtigen Projekts im Hinblick auf den Droheneinsatz im öffentlichen Raum in den Städten der Europäischen Union die Verantwortung tragen.“Die Drohnenflüge könnten zur Entwicklung von EU-weiten Vorschriften und Systemen beitragen, die in den kommenden Jahren einen Anstieg der Drohnenflüge und der Flüge mit Besatzung im europäischen Luftraum unterstützen und gleichzeitig die Sicherheit erhöhen. „Uspace4UAM demonstriert erfolgreich ein wichtiges Teil des Puzzles der urbanen Luftmobilität, indem es ein innovatives Drohneneinsatzsystem fliegt, das ein klares und gefragtes Geschäftsszenario darstellt. Durch das Management dieser Flüge mit einem hochleistungsfähigen U-Space-System zeigt das Projekt deutlich, wie ein geregelter urbaner Luftmobilitätsbetrieb sicher neben der regulären Luftfahrt abgewickelt werden kann“, so Robin Garrity, Vertreter des gemeinsamen Unternehmens SESAR, in der gleichen Mitteilung. Das Gemeinsame Unternehmen SESAR, das Uspace4UAM finanziert, ist eine Partnerschaft zwischen europäischen Institutionen des privaten und öffentlichen Sektors. Es soll dazu beitragen, die Entwicklung intelligenter, vernetzter, zugänglicher und nachhaltigerer Luftverkehrslösungen durch Forschung und Innovation zu beschleunigen.

Für die Demonstration wurden Testflüge über Polen durchgeführt, bei denen drei Szenarien für autonome Drohnen im Einsatz für öffentliche Dienstleistungen untersucht wurden. Im ersten Szenario geht es um die Notfallüberwachung von Unfallorten aus der Luft, im zweiten um die Aufnahme von ortho- und photogrammetrischen Fotos für öffentliche Einrichtungen und im dritten um den Transport automatischer externer Defibrillatoren für den Einsatz in lebensbedrohlichen Situationen.

„Dank dieser Flüge werden die Fachleute von Dronehub in der Lage sein, sowohl die Hardware als auch die Software an die realen Bedingungen in der Stadt und an die Bedürfnisse der öffentlichen Dienste anzupassen“, erklärt Vadym Melnyk, Geschäftsführer und Gründer von Dronehub. Dronehub ist der polnische Partner des Projekts, der sofort einsatzbereite, automatisierte In-a-Box-Drohnensysteme für die automatische Überwachung und Datenerhebung entwickelt. Vadym Melnyk erzählt weiter: „Über ein Jahr Arbeit an diesem Projekt bietet uns die Gelegenheit, Empfehlungen und Schlussfolgerungen auszuarbeiten, die zur Schaffung eines effektiven Systems für den Drohneneinsatz durch Städte in der gesamten EU beitragen werden.“

Erst kürzlich, im Oktober 2022, führte Uspace4UAM (U-space for UAM) weitere Demonstrationen in einem Testflugzentrum in Villacarrillo, Spanien, durch. Die drei überprüften Szenarien waren die Einrichtung eines virtuellen Geofence zum Schutz eines landenden Hubschraubers vor einer eindringenden Drohne, ein Konflikt zwischen einem Lufttaxi und einer eindringenden Drohne im kontrollierten Luftraum und eine Routenänderung aufgrund der Nichtverfügbarkeit des angesteuerten Vertiports.

Weitere Informationen:

Uspace4UAM-Projektwebsite


Datum der letzten Änderung: 2022-11-09 17:15:01
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